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Ich war das goldene Kind
und
Allein hätte ich das nie geschafft
Kerstin Blasczyk
Doppelbuch
370 Seiten im Format 12,4 x 14,6 cm
ISBN 978-3-937973-35-7
dorise-Verlag
erschienen März 2007
15,60 € (inkl.MwSt)
>Ich war das goldene Kind< ist die Geschichte einer jungen Frau, deren Leben geordnet und gesichert schien. Langsam, kaum wahrnehmbar, veränderte sich ihre Welt bis die Krankheit ausbrach. Diagnose: Schizophrenie. Die Psychiater und Psychotherapeuten Ckaudia Glöckner und Joachim Müller und die Autorin Dorothesa Iser, bemühen sich im Gespräch mit Kerstin Blasczyk aus fachlicher Sicht, oft gestellte Fragen zur Schizophrenie für die Leser verständlich zu beantworten.
Kerstin Blasczyk
Textauszug
Ich war das goldene Kind:
Der Wahnsinn kam plötzlich und völlig unerwartet. Es dauerte Jahre, bis ich wieder ein einigermaßen normales Leben führen konnte.
Früher ertappte ich mich oft dabei, dass ich auf die Frage "Wie geht es dir?" antwortete: "Es geht mir gut", obwohl das garnicht stimmte. Der Satz: "Es geht mir schlecht", kam mir nicht über die Lippen.
Als ich krank wurde, war das Schlimmste für mich, dass ich nicht in der Lage war, selbst über mein Leben zu entscheiden. Ich hatte zu niemandem Vertrauen, auf keinen Fall zu den Ärzten. Ich wurde rücksichtslos und egoistisch. Obwohl mir alle nur helfen wollten, stieß ich jeden, der mir näher kam, zurück. Ich war bestimmt ein schwieriger Patient, aber kein schwieriger Mensch.
Ich habe mich durch mein Verhalten oft in Gefahr gebracht. Trotzdem glaube ich, das Richtige getan zu haben. Ich habe mir immer so gewünscht, ein interessantes Leben zu führen, aber irgendwann fragte ich mich, warum ich überhaupt noch auf dieser Welt bin.
Ich konnte Fantasie nicht mehr von der Realität unterscheiden. Es gab immer zwei Seiten, es war schizophren.